Kapelle

Die Eschelbacher Brandkapelle auf dem Turmberg

Kapelle nach der Sanierung 2011

Die Kapelle erinnert an die größte Katastrophe, die das Dorf Eschelbach je erlebt hat. Am April 1826 legte ein großes Feuer 33 Häuser in Schutt und Asche. Nur wenige Gebäude blieben verschont. Von ihrer Habe hatten die Eschelbacher damals kaum etwas retten können. Zudem kam mit dem Feuer noch ein Kälteeinbruch, der das Elend noch vergrößerte.

Von allen Seiten bekamen die Eschelbacher Hilfe. 500 000 Mauersteine, Platten, Kalk, Holz usw. wurde mit 24 000 Fuhren herbeigeschafft. Viele Menschen kamen aus der Umgebung um beim Wiederaufbau zu helfen. Der Überlieferung nach war schon am 24. Mai 1826 das erste neue Dach zu sehen und nach 21 Wochen hatte jeder der Betroffenen seine neue Wohnung. Für diese Hilfsbereitschaft wollten die Eschelbacher mit dem übriggebliebenen Baumaterial ein Denkmal setzen. 1829 trugen sie 8725 Mauersteine auf dem Turmberg und bauten eine Kapelle, die bald den Namen „Brandkapelle“ erhalten sollte. Die Widmung „Dem Helfer in der Not“ stand über dem Eingang. Am 16. Mai 1830 wurde die Kapelle durch Pfarrer Dionis Fink geweiht.

Im Jahr 1922 wurde aus der Brandkapelle eine Gedächtniskapelle zur Erinnerung an die Gefallenen der Kriege. Einmal im Jahr macht das ganze Dorf einen Bittgang zur Kapelle, um einen Bittgottesdienst zu feiern. Und wenn ein Mitglied des Krieger- und Veteranenvereins stirbt, wird die Totenglocke im Türmchen der Kapelle geläutet. Zum 150jährigen Jubiläum im Juli 1979 erfolgte eine große Renovierung mit dem Zuschuss der Gemeinde und der Arbeitskraft der Eschelbacher. Den Eingangsgiebel, an dem die Widmung „Dem Helfer in der Not“ angebracht war, zierte ab da ein Gemälde des Pfaffenhofener Kunstmalers Michael Weingartner, das den heiligen Florian, den Feuerschutzpatron zeigt. Von 2009 bis 2011 wurde die denkmalgeschützte Kapelle erneut komplett saniert.


Vorstand des Kapellen-Vereins: Appel Alois jun.